Haikus zu verfassen, ist in Japan eine Kunst, deren sich seit Jahrhunderten Unzählige befleißigen: Geniale Dichter, bemühte Laien und viele, die irgendwo dazwischen liegen. Auch außerhalb des Inselstaates gibt’s zahlreiche Anhänger dieser Leidenschaft.
Auch ich habe mich – spät im Leben – zu dieser Tätigkeit entschlossen, die wegen ihres geradezu atomaren, winzig formatigen Charakters in fast jeder Form des Tagesablaufs unterzubringen ist. Das japanische Haiku soll immer einen Hinweis auf die Jahreszeit enthalten. Das habe ich nicht eingehalten, doch habe ich die Silbenfolge fünf-sieben-fünf in dem Dreizeiler streng befolgt. Der Zwang zur Ökonomie wirkt sich positiv auf mich aus, weil es meinen Hang zur barocken Sprachwucherung erfolgreich bekämpft. Trotzdem lege ich auch einige Prosastücke längeren Ausmaßes vor, wenn das Korsett des Haikus doch zu eng erschien. Auch einige Schüttelreime haben sich in die Sammlung verirrt. Meine Pseudo-Haikus wurden im ersten Halbjahr 2017 verfasst.
Im Übrigen erbitte ich: Sit venia auctori
- Veröffentlicht am Mittwoch 29. November 2017 von Berger & Söhne, Ferdinand
- ISBN: 9783850288385
- 88 Seiten
- Genre: Belletristik, Lyrik