KALTBACH

Jeder Tag hat seine Nacht

von

Nein, ein Held war er nicht, der Bürger Louis Gut aus dem Luzerner Hinterland. Rechtschaffen war er, Politiker war er schon in jungen Jahren. Seine Väter hatten es ihn gelehrt.
Doch dann fand er sich bei den Büchern, bei den Dichtern, den deutschen vor allem, und er eiferte ihnen nach. Schrieb Geschichten, Gedichte, klärte schreibend seinen Kopf, immer wieder: in den Briefen an seine Freundin, in den Artikeln zu Wirtschaft und Politik. Im Aktivdienst des Ersten Weltkrieges berichtet er von den Mäusen im Stroh, in der Zwischenkriegszeit über die grossen Pleiten.
Im Zweiten Weltkrieg aber geriet er selbst aus der Bahn. Er konnte das Ungeheuerliche, das sich da ereignete, nicht fassen und blendete es weitgehend aus, bis alles zusammenstürzte. Er sah seinen Irrtum ein und zog sich aufs Familiäre zurück. Louis Gut kommentierte in seinen Tagebüchern seine Zeit. Die frühen Briefe zwischen ihm uns seiner späteren Frau Waldburga Gut und die Tagebücher schaffen den Boden des Romans „KALTBACH“.
Der Leser, Die Leserin begegnen einem feinsinnigen, intelligenten Mann, der das Leben feierte und an sich und an der Welt litt, jeden Tag. Denn jeder Tag hat seine Nacht.