Edition Salzgeber

von

Mit 23 Jahren zieht der Münchner Kunststudent Daniel Isengart nach New York. Dort nimmt er Tanzunterricht, arbeitet als Kellner und tritt als Sänger auf, bis er nach einem seiner Auftritte dem Belgier Filip Noterdaeme begegnet. «Es erklang eine Glocke – und so begann mein neues, erfülltes Leben.» Auch Filip versucht, sich mit originellen Kunstprojekten in der schillernden Szene des New Yorker Underground zu etablieren. Über das nötige Selbstbewusstsein und die Unbeirrbarkeit beim Verfolgen der eigenen Projekte verfügen sie, egal, was andere dazu sagen. Oder mit den Worten des Autors: «Wie immer hatten wir Dinge von großem Belang auf die leichte Schulter genommen und solche von geringem Belang mit großer Ernsthaftigkeit behandelt.»
So, wie schon Gertrude Stein in ihrer «Autobiografie der Alice B. Toklas» die Geschichte ihrer Freundschaft schrieb, erzählt Filip Noterdaeme von seinem Leben mit Daniel Isengart.
Gertrude Steins Erzählmuster eignet sich dafür hervorragend als Vorlage, besonders, wenn man einige prägende Merkmale mit den bewunderten Vorgängerinnen teilt. Dazu gehört, dass Noterdaeme und Isengart sehr schnell zu einem Zentrum der Underground-Künstlerszene Manhattans werden. Statt Pablo Picasso, Henri Matisse und George Braque wie bei Stein/Toklas sind es bei ihnen Penny Arcade, Meow Meow und Joey Arias; das Namensregister am Ende des Buchs verzeichnet das Who is Who einer Szeneprominenz, die jenseits von Hudson und East River noch als Geheimtipps gehandelt werden.