Rot vor Augen

von

Eine junge Frau wird von einer Sekunde auf die andere blind. Auf einer Party, irgendwo in New York. Erst sieht sie Rot, dann ist alles grau und sie erkennt nur noch Schemen. Die Ärzte hatten sie gewarnt, dennoch war sie auf den Moment nicht vorbereitet. Sie wird Hilfe brauchen ab jetzt, angewiesen sein auf ihren Freund, der im Nebenraum feiert und noch nichts ahnt. In diesem autobiografisch inspirierten Roman erzählt Lina Meruane mit messerscharfer Sprache, was es heißt, wenn plötzlich die gewohnte Orientierung fehlt, sich der Blick statt nach außen nach innen richtet und man nur noch Erinnerungen sieht, wenn die übrigen Sinne Purzelbäume schlagen. Was es bedeutet, abhängig zu sein von der Familie, den Freunden, den Ärzten – und wenn eine Operation mit ungewissem Ausgang darüber entscheidet, wie das Leben weitergeht.