Zwei Gedichtzyklen, von Franco Biondi einmal auf Italienisch, einmal auf Deutsch verfaßt und in die jeweils andere Sprache übertragen. Sie sprechen von Liebe und Vergänglichkeit, vom Alltag und Abschied und künden von Franco Biondis Verbundenheit mit der deutschen Sprache.
Nicht weniger aber entfaltet sich in ihnen das sinnliche Element der italienischen Sprache. Der
Lyriker breitet einen Klangzauber aus, der auch den ‚unkundigen‘ Leser in seinen Bann zieht.
Der zweisprachige Gedichtband giri e rigiri, laufend besteht aus zwei Gedichtzyklen. Im ersten Zyklus, auf Italienisch verfaßt und vom Dichter ins Deutsche übertragen, setzt Franco Biondi sich mit dem Italien der Gegenwart auseinander. Hier wird ein Bild von Italien gezeichnet, wo die Menschen kaum noch auf der Piazza flanieren, sondern Geselligkeit vor allem vor dem Fernseher pflegen. Vorgestellt wird ein Land, das in seiner Mittelmeeratmosphäre döst und in Talkshows den seelischen Striptease konsumiert. Der Titel des Zyklus ‚I mi zir‘ (in etwa ‚meine Gänge‘) weist auf den unvollendeten Abschied eines in der Fremde lebenden Italieners hin, der seinen Abschied mit einem selbstironischen Unterton feiert.
Der zweite Teil des Bandes umfaßt einen Zyklus von Gedichten mit dem Titel ‚laufend‘, die auf Deutsch verfaßt und vom Verfasser selbst ins Italienische übertragen wurden. In diesen Gedichten läßt sich der Autor von den Augenblicken des Alltags leiten. Trotz des allgegenwärtigen gesellschaftlichen Staus aber zeichnet der Dichter auch subjektive Momente und Nischen, die hinausführen.
- Veröffentlicht am Mittwoch 16. März 2005 von Brandes & Apsel
- ISBN: 9783860995082
- 120 Seiten
- Genre: Belletristik, Lyrik