Hin- und hergerissen zwischen Wahrnehmung von blühendem Leben und Wissen um Vergänglichkeit, zwischen Aufeinanderzugehen und Abschied, zwischen Nähe und Distanz bewegt sich der Mensch in Katharina Seidels Gedichten.
Diese Polarität bestimmt alles: das menschliche Miteinander ebenso wie das eigene Empfinden von Sein, Umwelt und Natur. Hierin liegt die Basis, um Glück zu empfinden, glücklich zu machen, aber auch um Trauer, Zweifel und Wehmut zu spüren, zu verletzen, ja im schlimmsten Fall zu zerstören und Kriege zu führen: gegen sich selbst, den anderen, gegen ganze Völker.
Dabei ist es keine schicksalhafte oder göttliche Fügung, die Weichen stellt und der der Mensch schutzlos ausgeliefert ist, letztlich ist es das eigene verantwortliche Denken und Handeln, das unser Leben bestimmt.
Katharina Seidels Gedichte sind ein Appell, sich zu be-sinnen, aufmerksam durchs Leben zu gehen: mit Aufmerksamkeit und Respekt für den anderen und für sich selbst, für diesen Planeten, auf dem wir uns so selbstverständlich bewegen, aber auch für seine Geschichte und unsere eigene Vergangenheit. Nur durch dieses Bewusstsein kann der Moment, die Gegenwart als Geschenk wahrgenommen werden, kann Glück empfunden werden, das sich oft in Alltäglichkeiten und im täglichen Umgang miteinander offenbart, und es können Weichen für eine bessere Zukunft gestellt werden. ‚Ich werde wissen, dass ich glücklich war, denn glücklich wird man oder war es, ist es nie.‘
- Veröffentlicht am Donnerstag 17. November 2005 von ATHENA-Verlag
- ISBN: 9783898962407
- 72 Seiten
- Genre: Belletristik, Lyrik