Aus der Tiefe

Gedichte

von ,

Hart, erbarmungslos wie das Leiden, das sie beschreiben, treten Lajser Ajchenrands Gedichte an den Leser heran. Sie bergen in sich die unauslöschbare Prägung der Scham und der Verzweiflung des Überlebenden. In ihrer strengen Form bringt Ajchenrand sie abwechselnd klirrend kalt und glühend heiß zum Leuchten und läßt schließlich zu, daß sie in die Langmut der Seele münden. Die Lyrik des jiddischen Dichters legt, getrieben von der Frage nach der »condition humaine«, ein ergreifendes Zeugnis ab von der Grausamkeit des jüdischen Leids und zugleich von der präzisen Sinnlichkeit des Erinnerungskörpers.