So wie die Jahreszeiten der Natur immer wieder ein neues Gesicht geben, geprägt sind vom beständigen Werden und Vergehen, von Wärme und Kälte, von Kargheit und Fülle, so ist auch der Mensch auf seinem Lebensweg immer wieder Veränderungen ausgesetzt, wird begleitet von Neubeginn und Abschied. Eins zu sein mit der Natur, sich den Jahreszeiten hinzugeben, sie in sich aufzunehmen mit all ihren Gaben, Farben, Klängen und Stimmungen bedeutet dabei auch, den Wechsel von sommerlicher Lebensfreude und winterlicher Melancholie bewusst zu leben, zu erleben.

Liggesmeyers Gedichte sind geprägt von Farbigkeit und Fülle. Ihre Sinnenfreude und Kraft spiegeln sich auch in der Sprache wider, die empfindsam und atmosphärisch dicht Bilder erschafft von Momenten der Begegnung: ein Sommerabend am Meer, ein Blick über den blühenden Garten, das Betrachten des Himmels. Oder die lieb gewonnenen Orte des Mittelmeeres zeichnet, die nicht nur Inbegriff des Sommers sind, sondern die auch für einen ganz anderen Lebensrhythmus stehen, einen anderen, unmittelbareren Umgang mit der Natur und in denen zusätzlich Geschichte lebendig spürbar und allgegenwärtiger Teil des alltäglichen Lebens ist.

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