Verschwunden

Eine Sammlung: zwanzig Erzählungen, acht Monologe, vier Gespräche und ein Tagebuch

von

Ein Freundeskreis, ein fester Kern, einige lose Bekannte. Von ihnen allen lässt sich Daniela Geschichten vom Verschwinden erzählen. Sie kommt nicht mehr hinaus in die Welt, ist also angewiesen auf die Erlebnisse anderer. Oder ist das nur ein Vorwand? Versucht Daniela in Wahrheit mit den Geschichten vom Verschwinden gegen das Verschwinden anzukämpfen? Denn nichts ist unheimlicher als die Lücke, die jemand hinterlässt, der verschwindet: Ein Zug bleibt auf offener Strecke stehen, eine Frau steigt scheinbar ohne Motiv aus. Ihre Mitreisenden beobachten, wie sie in der fremden unbewohnten Landschaft immer kleiner wird und schließlich ganz verschwindet. Oder eine Erinnerung an einen Sommer auf einer Nordseeinsel: Ein paar große Kinder erfinden, um die kleineren zu ängstigen, eine Gruselgeschichte vom Wattriesen. Am nächsten Tag ist ein Junge verschwunden… Und wohin verschwand der grüne Ring und das rote Herz? Das hat Daniela erreicht. Bald reden und schreiben alle nur noch vom Verschwinden. Mit radikalen Auswirkungen.