Sternstunden der Bedeutungslosigkeit

von

‚Ich heiße Sonntag. Mit Nachnamen. Vorname Michael. Das ist aber eigentlich egal, wird sowieso von niemandem benutzt. Von meinem vierzehnten Lebensjahr an nannten mich alle nur noch Sonntag.‘
Der sich da vorstellt, ist alles andere als ein Sonntagskind: ein Kunststudent, der die Uni schon seit längerem nicht mehr von innen gesehen hat, eher hängt er nächtelang in Kneipen ab, die Tage verschläft er, Arbeit hat er keine, Freundin auch nicht. Ein Loser.
Genau dieses Milieu ist Rocko Schamonis Terrain. Die Halbstarken aus dem Kiez, die leichtsinnig Lethargischen, die Einsamen und liebenswert Kaputten. Mit seiner einzigartigen Mischung aus Nonchalance und Melancholie berichtet er von einer Jugend im Hamburg der Achtziger, von einem, der selbstironisch über sich sagt: ‚Ich zog aus, um die Welt zu erobern, doch die Welt war bereits erobert.‘