Anne und die Macht der anderen

Aus dem Leben einer multiplen Persönlichkeit

von

Anne war noch nie allein, denn in ihrem Kopf hausen mehrere Ichs: Die Endzwanzigerin leidet unter einer multiplen Persönlichkeitsstörung. Wenn früher einer der Charaktere unter ihrer Schädeldecke das Zepter übernommen hatte, bekamen die anderen nichts davon mit – sie pausierten derweil in einem Zeitloch. Der Wechsel zwischen den unterschiedlichen Ichs passierte stets plötzlich, sprunghaft eignete sich jemand anders die Macht über Annes Gedanken und Körper an, ohne dass sie es merkte oder sich anschließend daran erinnern konnte.

Spannend wie in einem Krimi beschreibt Christa Windmüller, wie sich Anne selbst auf der Spur ist.
Sie lernt die verschiedenen Persönlichkeiten in ihrem Kopf mitsamt ihrer jeweiligen Geschichte immer besser kennen, um sich mit Hilfe eines Therapeuten aus deren Fängen zu befreien. Rückschritte, Ängste und Depressionen begleiten Anne auf dem Weg zu ihrem ureigenen Ich.
Mit „Anne und die Macht der anderen“ gelingt es der Autorin den Alltag einer multiplen Persönlichkeit nachvollziehbar zu machen – in all seinen Facetten. So sind nicht nur die Krankheitssymptome beschrieben, sondern auch die konkreten Probleme Annes mit der Liebe, der Arbeit, dem Wohnen – ja sogar scheinbar Banales wie Kleidung ist ein Thema, denn die eine Persönlichkeit kauft, was die andere niemals tragen würde.
Im Vorwort spricht Traumaforscher und Facharzt Martin Sack über die besonderen Schwierigkeiten von Menschen mit dissoziativen Persönlichkeitsstörungen.
Die Autorin war viele Jahre als Heilpraktikerin mit psychosozialen Schwerpunkten tätig. In ihren Büchern macht sie einer breiten Leserschaft auch schwierige und unbequeme Themen verständlich und verleiht ihnen eine Stimme.