Sarajevo ist die Stadt ihrer Kindheit und Jugend. Hier ging sie zur Schule und schloß ihr Slawistikstudium an der Philosophischen Fakultät ab. Sie arbeitete als Journalistin und Redakteurin für Zeitungen sowie als Dramaturgin fürs Radio in Sarajevo. In Warschau hielt sie Vorlesungen an der Universität. In den Gedichten rufen beide Länder – Bosnien und Polen – für das lyrische Ich ein ähnliches Gefühl von Heimatlosigkeit hervor. Den zeitlichen Rahmen der Gedichte dieses Bandes bilden die Jahre 1991 bis 1999. Das Hauptthema, das sich in den Texten von Marina Trumić widerspiegelt, ist der Zerfall Jugoslawiens, während sie sich gleichzeitig mit ihrer zweiten Heimat, Warschau, auseinandersetzt. Sie befindet sich quasi ständig in einem lyrischen Dialog sowohl mit Warschau als auch mit Städten wie Sarajevo, Dubrovnik, Belgrad. Die Gedichte muten schwerelos an, wie losgelöst von Raum und Zeit, wie die zarte Philosophie über die eigene Existenz, vom Gefühl getragen, daß die Verbannung „eigentlich unser einziger natürlicher Zustand ist“.
- Veröffentlicht am Freitag 25. Oktober 2013 von Leipziger Literaturverlag
- ISBN: 9783866601680
- 140 Seiten
- Genre: Belletristik, Zweisprachige Ausgaben