Äquatorstraße

Phantastische Erzählungen

von

Horst Illmer schreibt in „phantastisch!“ 02/2014:

„Eines der größten und für die meisten von uns völlig undurchschaubaren technischen Wunderwerke unserer Zeit ist der große Teilchenbeschleuniger LHC des CERN, dessen Tunnel sich über eine Länge von 27 Kilometern unterhalb der Alpen erstreckt. Den nächsten Schritt dieses Gigantismus lässt der Physiker Thomas Adam Sieber die Menschheit in der Titelerzählung seiner Kurzgeschichtensammlung ‚Äquatorstraße‘ im 23 Jahrhundert gehen: den Bau eines den ganzen Planeten umspannenden Beschleunigers, dessen wertvollster Beitrag zur Kulturgeschichte ironischerweise die völkerverbindende Wirkung ist, die von der Versorgungsstraße ausgeht, die einmal um die Erde reicht.

In dieser achtzig Seiten langen Novelle wagt Sieber eine tolle Stilmischung aus ‚Coming of Age‘ und Abenteuergeschichte, vermischt mit Kriegsberichterstattung und historischen Einsprengseln – und ihm gelingt damit eine der besten Science-Fiction Erzählungen seit Langem.

Etwas schwächer sind die übrigen sechs Texte (fünf Storys und ein Gedicht), welche die zweite Hälfte des 168 Seiten Taschenbuchs füllen. Doch zumindest das schnoddrig hingerotzte ‚Die Rock’n Roll Astronauten‘ (sic) verdient ebenso wie die Mini-Space-Opera ‚Kaus Medius‘ eingehendere Betrachtung.

Alles in allem ist ‚Äquatorstraße‘ ein gelungenes Büchlein voller fantastischer Erzählungen eines Autors, von dem man gerne mehr lesen möchte.“