Fremd und doch daheim

Kinder und Jugendliche zwischen den Kulturen. Ein Lesebuch der Lernwelt Essen

Die KulturLernwelt Essen und der Geest-Verlag aus Vechta riefen im Frühjahr 2005 die Essener Kinder und Jugendlichen im Alter von etwa zehn bis zwanzig Jahren auf zu schreiben, wie sie sich fühlen und wie es ihnen in „ihrer“ Stadt geht. Das Projekt richtete sich an diejenigen, die erst im Laufe ihres Lebens nach Essen gezogen sind, wie an die, die schon immer dort wohnen. Zielsetzung des Projekts war, die Betroffenen selber zu Wort kommen zu lassen, ihre Gefühle, Betroffenheiten und Brüche zu erfahren und zum Ausgangspunkt pädagogischen und auch politischen Handelns zu machen.
Die im vorliegenden Buch aus der Vielzahl der Einsendungen ausgewählten 85 Beiträge aus einer Vielzahl von Herkunftsländern zeigen zum einen die ungeheure Kreativität von Kindern und Jugendlichen bei der Beschreibung ihrer Problemstellungen. Zum anderen verdeutlichen sie, wie die Herausgeber in einer ersten Analyse im Anhang feststellen, was getan werden muss, damit sich Kinder und Jugendliche in ihrer Stadt zu Hause fühlen.
Bewusst ist dieses Buch als ‚Lesebuch‘ angelegt. Es kann und soll Kindern, Jugendlichen in Schule und Freizeit mit ihren eigenen Texten die Basis für Diskussionen geben, die sie über die Thematik ‚Fremd und doch daheim‘ führen. Nicht weniger soll es den Verantwortlichen in Bildung, Wirtschaft, Politik und Verwaltung und auch Eltern Anhaltspunkte für ein verantwortliches Handeln geben.
Die Lernwelt Essen leistet durch das Buch zudem einen wichtigen Beitrag auch zur Bewerbung der Stadt Essen als Kulturhauptstadt, denn die Migrationskultur von Kinder und Jugendlichen ist wesentlicher Bestandteil ihrer kulturellen Wirklichkeit.