Als Ministrant am Altar

Altardienst – Der vorbildliche Altardienst Katechismus – Der Katechismus für Ministranten Weihe – Der Ministrant wird für seinen Dienst geweiht Vorbilder – Der Ministrant kennt und liebt heilige Vorbilder

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Wenn du in Geschichtsbüchern von Königen und Prinzen gelesen hast, ist dir vielleicht schon durch den Kopf gegangen, wie schön es doch wäre, in ihrem Schloß zu wohnen und ihnen vielleicht ein Diener oder ein Knappe zu sein. Beim Dienst am Altar wirst du nun tatsächlich zum Diener eines Königs. Der Heiland, unser König, dem wir dienen, ist für unsere Sündenschuld ans Kreuz gegangen und vergegenwärtigt bei jeder heiligen Messe den gleichen Gang ans Kreuz von neuem. Es geschieht zwar auf unblutige Weise. Der Priester am Altar ist sein Stellvertreter.
Von allen Diensten, die ein Ministrant tun kann, sind die Dienste am Altar die schönsten und die heiligsten. Was die Apostel beim letzten Abendmahl getan, als sie ihm die Schüssel zur Reinigung reichten, Wein und Wasser bereitstellten und eingossen, das tut der Ministrant in gleicher Weise am Altar.
Früher durften diesen Dienst des Ministranten nur erwachsene Männern, die speziell dafür Weihen erhalten haben, verrichten. Zuerst wurde ihm das Amt des Türstehers anvertraut. Er mußte achtgeben, wer die Kirche betritt und wie die Leute sie betraten. Niemand, der in ungeziemender Kleidung oder anderer Absicht als zum Besuch des Heilandes hereinkommen wollte, wurde eingelassen. Er mußte die Glocken läuten und dafür war eine absolute Pünktlichkeit erforderlich. Dafür erhielt er die Weihe des Ostiariers (Türhüter).
Wenn er diesen Dienst des Ostiariers gewissenhaft und gut ausgeübt, wurde er für die nächste Weihe zugelassen. Als Lektor durfte er in der Kirche den Kirchbesuchern aus der Heiligen Schrift vorlesen. Erst nach gewissenhafter und guter Erfüllung dieses Amtes durfte er am Altare dienen. Als Akolyth richtete er die Püretten (Kännchen für Wein uns Wasser) her, zündete die Lichter und Kerzen an und diente dem Priester während der heiligen Messe.
All das bleibt dir erspart. Du darfst ohne diese Weihen am Altar dem Priester dienen. Denke daran, welch große Auszeichnung du hast.
Es empfiehlt sich aber, die Ministrantenweihe zu tun, wenn du wirklich die Absicht hast, dem Heiland ein treuer, vorbildlicher Diener zu sein. Als Ministrant bist du sozusagen der Stellvertreter der Gemeinde. Die meisten Menschen verstehen kein Latein, können aber die Meßtexte in einem Meßbuch ‚Schott‘ oder ‚Bomm‘ nachlesen, damit sie verstehen, was der Priester am Altare spricht. Wenn du auch kein Latein verstehst, spielt das keine Rolle. Übe die lateinischen Antworten so lange, bis du sie gut und sicher hersagen kannst.
Du vertrittst aber auch den ganzen Engelchor, der unsichtbar bei jeder heiligen Messe gegenwärtig ist. Aus diesem Grund ist es um so wichtiger, daß dein Verhalten am Altar wie das eines Engels ist: ehrfürchtig, ruhig und fromm. Die Leute sollten eigentlich von dir sagen können: Er ministriert wie ein Engel.