Ein Wunschzettel an das Christkind

von

Das Stoßgebet eines Erdenbewohners,
steigt hinauf in hohe Regionen.
Im Gepäck hat es Tränen und Not,
die muss es bringen zum Himmelsthron.
Denn nur Gottvater ganz allein,
kann retten, was verloren scheint.

Die Menschen streiten unaufhörlich,
bekriegen sich, sind unversöhnlich,
und keiner weiß, wozu und warum.
Das Stoßgebet findet das dumm.
Es stößt durch Wolken kerzengrad
in’s All hinein, das leer und kalt.
Wohin auch immer es sich wendet,
den Himmel kann es nicht entdecken.
Sein Blick trifft unverhofft die Erde,
die blau und rund wie eine Perle,
ruht auf nachtsamtenem Grund.
Es weiß auf einmal, wonach es sucht.
Die Erde ist des Menschen Paradies.
Ein schön‘res Kleinod find’st du nicht.

Der Mensch erhielt die Gabe, die Macht,
darauf zu leben in brüderlicher Eintracht.
Oder es zu zerstören in Unvernunft.
So wär er nicht würdig, nicht gut genug.
Gäbs dort unten nur einen Verfechter
des Guten. Nur ein Gerechter
könnte besiegen Hass und Trug.
So stets geschrieben im göttlichem Buch.