Emk-Studien

Eine kirchengeschichtliche Untersuchung des Amts und des Begriffs "Verwalter" im Blick auf seine Verwendung in der EmK in Deutschland

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Verwalter sind in der methodistischen Tradition „Gemeindeälteste“. Ihr Amt kennzeichneten zwei Dimensionen: Gesamtverantwortung in der Bezirksleitung und konkrete Tätigkeiten in der Gemeindeverwaltung. Dabei war die Armenhilfe eine Hauptaufgabe.

Der Autor beschreibt Ursprung, Horizont und Praxis der Verwalter in den Gemeinschaften John Wesley’s und zeigt, wie sich das Amt nach dessen Tod zunächst in England und Nordamerika und später auch in Kontinentaleuropa bis in die Gegenwart entwickelte und veränderte.

Als Älteste versahen John Wesley’s Stewards (Verwalter) ihren Dienst im Bewußtsein, Hausverwalter Gottes zu sein. Im 20. Jahrhundert entstand ein „Spezialistentum“ auf den Bezirken, indem ursprüngliche Verwalteraufgaben aus deren Kompetenzbereich herausgelöst und als eigenständige Ämter eingerichtet wurden. Dabei verlor das Vewalteramt seine charakteristische Dimension der Gesamtverantwortung – die Gemeinden die Institution eines Leitungskreises von „Ältesten“.

Die Zurückgewinnung des geistlichen Horizonts dieses Amts im Sinne von „Gemeindeältesten“ wird eine der entscheidenden Aufgaben für die Evangelisch-methodistische Kirche zu Beginn des 21. Jahrhunderts sein.