So wundervoll sonnengebräunt

Kleine Kulturgeschichte des Sonnenbadens

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Das 20. Jahrhundert durch die Sonnenbrille betrachtet! Von Sonnenbadeanstalten, Sommersprossen und Sonnenbrand, über Nacktkultur und Künstliche Höhensonne, Teutonengrill und Oben-Ohne – bis hin zu den Sonnenschutzfaktoren und Bräunungsstudios der Gegenwart. Diese reich illustrierte Kulturgeschichte des sonnengebräunten Körpers verbindet auf anschauliche Weise die gesellschaftlich ebenso bedeutenden wie brisanten Kategorien Schönheit, Gesundheit und Ökologie. Noch vor 100 Jahren galt die gebräunte Haut nicht als ein Schönheitsmerkmal – im Gegenteil: man hielt sich bedeckt. Im Laufe eines Jahrhunderts jedoch hat die Körperbräune einen umfassenden Imagewandel erlebt. Zunächst noch Begleiterscheinung von Höhensonnentherapien, wurde sie schon bald zum vorzeigbaren Statussymbol für Erholung und Sonnenurlaub. Heute gibt es verschiedenste Möglichkeiten, den Bräunungseffekt zu erzielen: die Bräune aus der Steckdose und aus der Tube, die Bräune von innen und die ‚klassische‘ Form des Sonnenbadens.Mit kriminalistischem Blick spürt die Autorin den kulturellen Bedeutungen von symbolischen Gegenständen und rituellen Praxen im Umfeld des Sonnenbadens nach. Sie fördert bisher unbeachtetes Quellenmaterial wie Karikaturen, Werbekampagnen und Ratgeberliteratur zu Tage. Besonders berücksichtigt werden dabei auch aktuelle Entwicklungen, die im Zeichen von Ozonloch und ’neuer Blässe‘ stehen. Spätestens hier zeigt sich, daß das scheinbar abseitige Thema eine beachtliche gesellschaftliche und ökologische Dimension angenommen hat.