In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts expandierte die Basler Lebensmittelversorgung als Folge des ausgeprägten Wachstums der Stadt. Die Bevölkerung vervierfachte sich, und ausserhalb der 1859 aufgegebenen Befestigung entstanden neue Quartiere, die ihre spezifische Anforderungen stellten. In den krisenhaften 1880er Jahren wuchs der Lebensmittelhandel stark an, da er vielen die Chance für ein Auskommen bot. Strukturell gewann dadurch der Handelsbereich zu Lasten des Lebensmittelhandwerks an Bedeutung. Das Filialsystem fasste Fuss, und ein modern anmutendes Marketing sowie zukunftsweisende Neuerungen hielten Einzug.
So lässt sich der Bogen spannen von herkömmlichen Absatzformen, wie etwa dem Anken- oder Buttermarkt in der Barfüsserkirche bis hin zu sehr dynamischen Entwicklungen mit nationalen oder sogar internationalen Ladenketten. Stets ging es dabei um die Befriedigung von Kundenbedürfnissen bzw. darum, das zu beschaffen, anzubieten und zu verkaufen, was gewünscht wurde. Immer deutlicher zeichnete sich hier die Entwicklung einer kaufmännisch nutzbaren Dienstleistung ab. Das Bild eines wichtigen, facettenreichen, in der Geschichtsforschung bisher nur wenig beachteten Wirtschaftssektors entsteht.
- Veröffentlicht am Montag 21. Oktober 2024 von Chronos
- ISBN: 9783034005272
- 435 Seiten
- Genre: Geschichte, Ländergeschichte, Regionalgeschichte, Sachbücher