„Expo-Syndrom?“ – Thema des vorliegenden Buches ist nicht nur und auch nicht in erster Linie die Expo.02. Sowohl der Begriff Expo (=Exposition, Ausstellung) als auch der Ausdruck „Syndrom“ zielen über den Schweizer Kontext hinaus. Was geschieht, wenn die moderne Warenwelt, wie 1851 im Londoner Kristallpalast, einen Grad an Vielheit und Vielfalt erreicht, dem das Auge nicht mehr gewachsen ist? – In einer solchen Situation müssen neue Formen der Wahrnehmung sowie mittel- und längerfristig neue Strategien der Inszenierung von Fortschritt und nationaler Identität erfunden werden. Die Geschichte der Schweizerischen Landesausstellung von 1883 bis heute bietet spannendes Anschauungsmaterial dazu. Sie wird in diesem Buch an exemplarischen Fallstudien vorgestellt. Dabei wird sichtbar, wie diese einzigartige und für die Schweiz charakteristische Institution immer wieder ein Ort kollektiver Selbstverständigung geworden ist. Das Zustandekommen der ersten Landesausstellung im dritten Jahrtausend ist in diesem Zusammenhang ein auffälliges Indiz.
Den Beiträgen liegen Vorträge zugrunde, die im Sommersemester 2000 an der Universität Zürich gehalten wurden. In den anschliessenden Diskussionen kamen bisher kaum dokumentierte zeit- und kulturgeschichtliche Aspekte der Institution „Schweizerische Landesausstellung“ zur Sprache; sie bilden daher einen integralen Bestandteil des Buchs.
- Veröffentlicht am Samstag 30. November 2024 von vdf Hochschulverlag
- ISBN: 9783728127440
- 288 Seiten
- Genre: Geschichte, Sachbücher, Sonstiges