Die Idee, dass die Ursprünge der Musik im religiösen Ritual wurzeln, stellt eine auf das späte 19. Jahrhundert zurückgehende anthropologische Selbstverständlichkeit dar, die heute stark relativiert worden ist. Trotzdem wird die Musik in den meisten Kulturen als ‚Sprache der Götter‘ bezeichnet, und als solche stellt sie das privilegierteste Kommunikationsmittel mit dem Transzendentalen dar. Doch wie steht es um diese Verbindung zwischen Musik und spirituellem Ritus? Welches ist ihre jeweils zeitgemässe und funktionelle Form? Geht es in Gottesdiensten um theologische Inhalte und somit um das Wort, das durch musikalische Ausgestaltung gefährdet ist? Wie stark darf der Kunstanspruch bei religiöser Musik sein? Dürfen gar avantgardistische Kompositionsmittel verwendet werden?
Komponisten, Kirchenmusiker, Theologen, Psychologen und Musikwissenschaftler beleuchten die kritischen Beziehungen zwischen Musik, Religion und Institution aus unterschiedlichen Perspektiven. Es geht um Aktualität, aber auch um Vergangenheit, um Christentum aber auch um ausserchristliche Kulturen, um kultischen Raum aber auch um allgemeine soziokulturelle Fragen.
- Veröffentlicht am Montag 7. Oktober 2002 von Chronos
- ISBN: 9783034005661
- 230 Seiten
- Genre: Film, Musik, Sachbücher, Theater