Weltmacht durch die Hintertür

Deutsche Nationalgeschichte in der Diskussion

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Ein Sammelband, der, ausgehend von der deutschen Militärgeschichte, über die jüngeren Einschnitte zwischen 1871 und 1989, bis zu den Forschungskontroversen um den Ausbruch des Ersten Weltkrieges, neue Einsichten – auch in den Gang und die Hintergründe der modernen nationalstaatlichen Entwicklung unseres Landes seit 1990 bietet. Das ist wertvoll.
Sch. warnt letztlich davor, aus der Geschichte nicht zu lernen. Ob Bismarcks preußischer Weg, die Rückschläge, welche diese kleindeutsche Lösung erfuhr, oder die Neuansätze seit 1990, die charakterisiert sind durch eine Weltlage zunehmend in der Krise. Eine deutsche Politik, basiert auf die schmale Basis in Zentraleuropa, so Sch., wird die Fragen der Zukunft nicht beantworten. So bietet dieses „Lesebuch“ (Beiträge Sch./Hamburg, Wette/Freiburg, Otto/Potsdam, Moses/Brisbane) mehr als nur abgelebte Geschichte nacherzählt. Es geht im Grunde um die Ausgangsbasis für zukünftige staatliche Entwicklung. Ob das die Politik hört, ist jedoch ungewiß. Wissenschaft ist, entgegen deren Selbstverständnis, eben gerade nicht die Chefberaterin der Herren Politiker. Das war mir wertvoll.