Die Hebammen – hoch angesehen bis ins Mittelalter hinein – waren als Kräuterkundige für jede Art von „Wehwehchen“ hoch geschätzt, denn durch ihren ständigen Umgang mit den Pflanzen und Kräutern, Steinen und Erden hatten sie ein überdurchschnittliches empirisches Wissen.
Ihnen oblag das Wissen um Schwangerschaft, Menstruation, Geburt und über das Verhütungs- und Abtreibungswissen. Nur sie kannten die krampfstillenden und wehenfördernden Pflanzen und Kräuter wie Petersilie, Wacholder, Kamille, Pfefferminz, Beifuß oder Mutterkorn.
So erklärten die Dominikaner Henricus Iustitiore und Jakobus Sprenger schon in ihrem „Hexenhammer“ aus dem Jahre 1484, dass die Hebammen besonders gefährdet und befähigt wären, Hexen zu werden, denn „Sie könnten schließlich die Empfängnis verhindern und Fehlgeburten herbeiführen“ und im Weiteren: „Niemand schadet der katholischen Kirche mehr als die Hebammen“. Das heißt, allein die Hebammen hatten all das alte Wissen, das den Frauen die Macht gab, zumindest zum Teil selbst über ihr Leben entscheiden zu können, was in Bezug auf die Möglichkeit einer Abtreibung ein ganz wesentlicher Autonomie-Faktor für ihr eigenes Leben war. Die Kirche jedoch setzte auf Reproduktion.
Aber was waren dies nun „für ach so geheime Rezepturen, Wässerchen, Pflanzen und Kräfte der Hebammen“? Nun lesen Sie selbst, welches Wissen den „Herren Doktoren und Priestern“Heilwissen“ der damaligen Zeiten, soviel Angst machte.
- Veröffentlicht am Dienstag 1. Februar 2005 von Bohmeier, J
- ISBN: 9783890944203
- 88 Seiten
- Genre: Geschichte, Mittelalter, Sachbücher