Im Gegensatz zum Menschen, der sich in vielfältiger und willkürlich wechselnder Vermummung und Aufmachung zeigt, haben Tiere verbindliche Gestalten. Die meisten Gewächse und die Landschaften sind wandelbarer, das vom Menschen Gemachte erst recht. Ob aber vor 20000 Jahren ein eiszeitlicher Jäger ein Ren zeichnete oder ein heutiger Künstler das Gleiche tut: Ren blieb Ren. Dessen Abbildungen unterschieden sich also nicht durch den Wandel des Vorbildes, sondern durch die unterschiedlichen Fähigkeiten, Kenntnisse und Absichten der Zeichner.
Jede Zeichnung ist eine gezielt vereinfachte, verschlüsselte Nachricht, die der Zeichner dem Betrachter sendet. Dieser muß sich daraus erst wieder das Vorbild zusammensetzen und ergänzen. Beides sind Leistungen des Gestaltverständnisses, einer unserer Fähigkeiten zur Weltbewältigung.
Im vorliegenden Bändchen wurde versucht zu zeigen, wie weit man das Vereinfachen ohne Schaden für das Wiedererkennen treiben kann. Tierbilder sind aus dem genannten Grund hierfür besonders gut geeignet – in unterschiedlichem Maße, wie an Hand der Beispiele verständlich werden soll.
Aus einer Besprechung der 1. Auflage:
((k))“In genialer Manier werden die verschiedenen Tierarten in einfachen Strichzeichnungen dargestellt. Auch unterschiedliche Bewegungsabläufe sind erfaßt. Der Verfasser, offenbar ein hervorragender Naturbeobachter, weiß das Gesehene durch seine künstlerische Begabung einfach, aber charakteristisch darzustellen. Der Ungeübte erhält Anleitung und wird begeistert zur Nachahmung. Das Buch sei jedem Tierfreund empfohlen.“((/k))
Tierärztl. Praxis 1982/Heft 4
- Veröffentlicht am Mittwoch 22. März 2006 von Spektrum Akademischer Verlag
- ISBN: 9783827417022
- 94 Seiten
- Genre: Natur, Naturwissenschaft, Sachbücher, Technik