Euwe ist in seinem niederländischen Buch „Fischer en zijn voorgangers“ (Fischer und seine Vorgänger) einer in allen Gesellschaftskreisen vieldiskutierten Frage über die Stellung und Stärke Fischers in der Schachwelt nachgegangen. Seinen Untersuchungen, Darstellungen und Schlussfolgerungen ist nichts hinzuzufügen.
„Fischer en zijn voorgangers“ von Euwe kann als sein gelungenes Alterswerk betrachtet werden. Er konnte dieses Buch schreiben, weil er mit allen hier besprochenen Spielern die Klingen gekreuzt hatte und sie persönlich (gut) kannte. Dadurch erhält das Buch im Grunde genommen einen besonderen schachhistorischen Wert mit persönlichem Einschlag.
Neben diesem schachhistorischen Wert liegt sein Wert im methodischen Aufbau, wodurch es zu einem Lehrbuch des Schachspiels auf strategischem, taktischem und teilweise psychologischem Gebiet geworden ist. Vergleiche z.B. mit den Werken von Eduard Lasker („Moderne Schachstrategie“), Aljechin („Auf dem Wege zur Weltmeisterschaft“ und „My best games of chess“) und Hans Müller („Botwinnik lehrt Schach“) drängen sich auf.
Fischers schachliche Leistungen verdienen in Erinnerung gerufen zu werden. Er ist der auf dem Schachbrett nicht entthronte Weltmeister. Genießen wir die hier von Max Euwe vorgestellten Partien und die Beurteilung seines Stils in einem Vergleich mit seinen Vorgängern.
Dr. Kurt G. Köhler
- Veröffentlicht am Mittwoch 2. Mai 2007 von Neu-Jung, Ch
- ISBN: 9783933648310
- 308 Seiten
- Genre: Geschichte, Sachbücher