Nayo Bruce

Geschichte einer afrikanischen Familie in Europa

von

Ein Afrikaner aus Aného (Togo), Schausteller von Beruf und nicht mehr ganz jung, zieht mit seinen vier Ehefrauen und einer Showtruppe zwanzig Jahre lang durch Europa. Dabei ist es ihm gelungen, sich von seinem deutschen Impresario zu befreien und das Unternehmen selbständig zu führen, bis zu seinem Tod am 3. März 1919 im Kaukasus.
Auf dieser über zwanzig Jahre dauernden Reise werden dreizehn Kinder geboren. Teils sind sie mit der Truppe unterwegs, teils bei wohlhabenden Pflegeeltern oder in christlichen Heimen aufgewachsen, in Deutschland und in Russland. Nationalsozialismus und Kommunismus, afrikanische Befreiungsbewegungen hinterlassen in ihren Lebensläufen Spuren.
Das Buch erzählt, wie die Tournee sich abspielte, aus welchen Verhältnissen Nayo Bruce stammte und was aus seinen Kindern und Kindeskindern geworden ist – in Europa und in Afrika.

In einer Übersicht sind 222 Tourneestationen des J. C. Nayo Bruce aus mehr als einem Dutzend europäischer Länder nachgewiesen, davon rund hundert in Deutschland, zwanzig in der Schweiz und zehn in Österreich. Die Aufführungen spielten an sehr unterschiedlichen Schauplätzen: im Panoptikum von Berlin, am Münchner Oktoberfest im Konzerthaus Hamburg, Velodrom Frankfurt, auf der Vogelwiese in Dresden, im Reichshallentheater Düsseldorf, im Metropol-Theater Weimar, an der Kolonialausstellung Eisenach, im Tiergarten von Königsberg, an der Foire du Midi in Brüssel, an der Esposizione nazionale in Turin, in der Tonhalle von Zürich, in der Konzerthalle St. Leonhard in St. Gallen, an der Landwirtschaftsausstellung in Bratislava, am Herbstmarkt in Rouen, aber auch in vielen Kleinstädten wie Konstanz, Wittenberg, Flensburg oder Ascherleben.