Edition pp

von

Eigentlich hätte er „Meer“ heißen müssen, soll Ludwig van Beethoven ein halbes Jahrhundert nach Bachs Tod gesagt haben, obschon er nur einen Bruchteil der Arbeiten des Weimarer Hofmusikers und Köthener Kapellmeisters, des Leipziger Organisten, Thomaskantors, Musikdirektors und Lehrers kennen konnte und studiert hatte. Dem Horizont der Bachschen Musik versuchen die hier versammelten Essays und Kalenderblätter sich wieder einmal anzunähern, der ferngerückten Biographie wie einigen ihrer zeitgeschichtlichen Implikationen und den teilweise verschlungenen Pfaden der Rezeptionsgeschichte nachzuspüren. Denn so vielschichtig ist wohl kaum ein anderes kompositorisches Œuvre, unterschiedlichere Zugänge als zu Bachs Werk finden sich in der Musikgeschichte nirgends.
Dies kleine Lesebüchlein intendiert nichts weniger als enzyklopädische Vollständigkeit oder wissenschaftliche Systematik. Gleichwohl profitieren die Mosaiksteine nach besten Kräften vom neuesten Forschungsstand: Appetithappen, die dazu anregen mögen, sich (erneut) mit Bachs Musik wie der Geschichte und Gegenwart ihrer Interpretation zu befassen.

Rezension: „. immer ist das höchst kurzweilig zu lesen. Und bei aller Kürze (gut 130 Seiten): immer auf dem neuesten Stand.“ (Hajo Berns in der Westdeutschen Allgemeinen vom 3.5.2008)