Zur Theorie des Filmemachens

Flugzeugabstürze, Affekttechniken, Film als rhetorisches Design

von

Lichtblitze. Reißschwenks. Ohrenbetäubender Lärm. Ausgehend von den starken Affekten während des Flugzeugabsturzes in Robert Zemeckis’ „Cast Away“ entwickelt Arne Scheuermann in dem Band eine an der aktuellen Designtheorie orientierte und durch die Filmpraxis informierte Theorie des Filmemachens. Film wird hierzu als Design verstanden, dessen Konzeption sich mit Modellen der klassischen Rhetorik erschließen lässt. Filmemacherinnen und Filmemacher verhalten sich in diesem Modell wie die „rhetores“ der Antike: Ihre Theorie speist sich aus der praktischen Kommunikationserfahrung, die sie lehrt, wie man gezielt auf ein Publikum einwirkt. Einen speziellen Fokus legt Scheuermann dabei auf die präsentativen Affekttechniken, mithilfe derer Filmschaffende starke Affekte im Zuschauer wecken. Eine umfassende Fallstudie über Flugzeugabstürze im Film illustriert die Systematik dieser Affekttechniken abschließend mit anschaulichen Beispielen. Der Autor macht implizite Wissensbestände der Filmpraxis für die Film- und Designwissenschaft nutzbar. Das Buch richtet sich gleichermaßen an die Filmtheorie wie die Filmpraxis und trägt mit seiner theoretischen Herleitung des Modells zur allgemeinen Kulturwissenschaft bei.