Von Kampwitwen und -waisen

Berichte aus den Internierungsjahren in Südwestafrika 1939–1946

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Mit Eintritt der damaligen Südafrikanischen Union in den Zweiten Weltkrieg auf Seiten der Engländer wurden die Deutschen im Mandatsgebiet Südwestafrika als „Feine“ betrachtet und zahlreiche Männer bis 1946 in Internierungskamps in Südafrika festgesetzt. In dieser Zeit mussten viele, meist junge, zurückgebliebene Frauen die Kinder allein versorgen, die Farmen und Geschäfte allein führen. Auch das Leben dieser Frauen unterlag vielerlei Einschränkungen. Beusche bei den Männern waren nur selten möglich und streng reglementiert.Ob und wann sie zurückkehren oder nach kriegsende sogar deportiert werden, war ungewiss.

Wie diese sogenannten Kampwitwen und ihre Kinder, die Kampwaisen, die Zeit der Internierung erlebt und durchgestanden haben, hat Hans-Volker Gretschel in einer Reihe von persönlichen Gesprächen aufgezeichnet. Sie sind ein beredtes und bewegendes Zeugnis des Behauptungswillens dieser Frauen, von denen die meisten darauf gar nicht vorbereitet waren. Doch so manche Farm stand hinterher besser da als vorher, Schulden waren abgebaut, Frauen standen „ihren Mann“. Für viele Männer war es nach der Rückkehr schwirig mit den gewandelten Rollenverhältnissen umzugehen, Konfilkte entstanden zwischen Vor- und Nachkampskindern. Manche Ehe zerbrach, andere fanden sich mit der neuen Situation zurecht.

Die persönlichen Erzählungen sind ein wichtiges Dokument zur Geschichte der Internierung in Südwestafrika. sie setzen den Frauen und Kindern dieser Zeit ein würdiges und verdientes Denkmal.