wissen & praxis

Die Fußballweltmeisterschaft 2010 und ihre Impulse für Südafrika

Mega-Events finden immer häufiger in Ländern des globalen Südens statt. Die Fußballwelt-meisterschaft in Südafrika steht exemplarisch für diesen Trend. 2010 wird erstmals eine Veranstaltung dieser Größenordnung auf dem afrikanischen Kontinent vorbereitet – und damit steht auch die gesellschaftliche Entwicklung des Postapartheid-Staates auf dem Prüfstand. Die Vorfreude und die Hoffnung auf ökonomische Impulse drängen Fragen nach den Effekten für die Bevölkerung und langfristigen Folgen für die Stadtentwicklung in den Hintergrund.

Kann die Ausrichtung eines Mega-Events in stark fragmentierten und schnell wachsenden Met-ropolen organisiert werden, ohne die sozialen Disparitäten zu verschärfen? Welche politische und ökonomische Rationalität steckt hinter der Organisation? Finden die infrastrukturellen Aufwer-tungen auf Kosten der Basisversorgung statt? Welche sozialräumlichen Folgen hat die WM-Ausrichtung – und sind positive Effekte zu erwarten?
Diesen Fragen widmen sich siebzehn Autoren aus unterschiedlichen Fachrichtungen.

Das Buch bietet eine kritische Analyse der Dynamiken, die von innen und außen auf die WM-Austragungsorte in Südafrika wirken. Die Festivalisierung der Stadtpolitik und der enorme Handlungsdruck der Vorbereitung des Mega-Events führen zu einer selektiven Be-schleunigung der Stadtentwicklung, deren Folgen sich bereits deutlich abzeichnen. Aber profitiert auch die Bevölkerung davon?

Die Herausgeber:

Christoph Haferburg, Dr. rer. nat., geb. 1968, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geographie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und arbeitet im Bereich der geographischen Stadtforschung.

Malte Steinbrink, Dr. phil., geb. 1971, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter für Sozialgeographie und Geographische Entwicklungsforschung am Institut für Geographie und assoziiertes Mitglied des Instituts für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) der Universität Osnabrück.