Rhythmen der Globalisierung

Expansion und Kontraktion zwischen dem 13. und 20. Jahrhundert

Der Prozess der Globalisierung zwischen dem 13. und 20. Jahrhundert war in seinem Verlauf einer Vielzahl von Änderungen ausgesetzt. Der Band verhilft, das Verständnis dieser Prozesse zu vertiefen, indem er einen Überblick über die Expansionen und Kontraktionen gibt. Das Augenmerk gilt dabei vor allem jenen Perioden, wo es zu neuen Grenzziehungen und Fragmentierungen und damit verbunden zu Deglobalisierung kam. Die
Vorstellung von Globalisierung als rhythmischem Prozess, der zwischen Expansion und Kontraktion oszilliert, basiert auf der Überzeugung, dass auch die aktuelle Globalisierungsphase kein unumkehrbarer historischer Trend ist.
Die meisten Texte, die in den letzten Jahren zum Thema Globalisierung erschienen sind, begreifen das Phänomen als stetige, wenn auch ungleichmäßige Expansion. Im Mittelpunkt stehen dabei Zeiten der Beschleunigung, Ausdehnung, die quantitative Zunahme des interkontinentalen Austausches von
Menschen, Waren, Ideen und Prak tiken. Zeitlicher Ausgangspunkt der Untersuchung ist das Spätmittelalter, in dem zunächst die unterschiedlichen Teile Eurasiens durch ein – noch relativ lose geknüpftes – Netz ökonomischer, technologischer und kultureller Transfers ver bunden wurden, bevor es im 14. Jahrhundert durch vielfältige Krisen phänomene wieder ausgedünnt wurde. Den Abschluss bilden die Jahrzehnte nach dem 2.Weltkrieg, insbesondere die Jahre seit 1980, in denen im Bereich der Ökonomie eine neue Form und Intensität globaler Interaktionen erreicht wurde.