Kein anderes Volk hat sich so intensiv mit seiner Vergangenheit beschäftigt, wie die Deutschen. Und dennoch hält die Auseinandersetzung mit dem Hitler-Regime, die „Vergangenheitsbewältigung“, weiter an, nimmt mit zeitlicher Entfernung zu statt ab.
Wenn man genauer hinsieht, stellt man allerdings fest, dass es nicht mehr das „Dritte Reich“ ist, das da aufgearbeitet wird, vielmehr geht es um die Aufarbeitung der Aufarbeitung, es ist die „Vergangenheitsbewältigung“, um die es geht. War sie richtig? Hatten wir zu wenig? Ist verdrängt worden? Muss noch intensiver bewältigt werden? Die Protagonisten, die solche Fragen stellen, gehören meist einer jüngeren Generation an, die die Zeit damals nicht miterlebt hat. Trotzdem wissen sie genau Bescheid, sie fällen moralische Urteile, sie legen fest, was „politisch korrekt“ ist, und sie benützen auf diese Weise die Vergangenheit als Instrument im politischen Tagesstreit.
Das hat Horst Poller veranlasst, sich selbst noch einmal darüber klar zu werden, wie es wirklich war, denn er hat diese Zeit noch miterlebt. Poller beschreibt die geschichtlichen Ereignisse und die handelnden Personen, die sie geprägt haben. Und er stellt sich den Fragen, die immer noch diskutiert werden und in der Politik weiter wirken: Wie war Hitler möglich? Sind die Deutschen ein Sonderfall der Geschichte? Oder sind wir wieder normal, haben wir außer der Vergangenheit auch eine Zukunft?
- Veröffentlicht am Sonntag 28. März 2010 von Lau Verlag & Handel KG
- ISBN: 9783957681072
- 432 Seiten
- Genre: Geschichte, Sachbücher, Sonstiges