Nichts ist dem Menschen geheimnisvoller als sein eigenes Ich. Der Kampf um dieses Geheimnis ist der Kampf mit seinem Unbewussten. Unbewusst freilich nur für sein Bewusstsein, für das gewohnte Denken, Vorstellen und Empfinden. Diese verborgenen Gebiete seiner Menschlichkeit, die von Vergessenem und Verdrängtem bevölkert werden, lassen den Menschen Welten in sich ahnen, Welten, nach deren Erhellung ihn verlangt, und vor denen er sich doch uneingestanden graut und die er sich deshalb mit immer neuen Schleiern zu verhängen weiß.
Subjektiv kann dieses Sichselberfinden in Gott eine Lösung sein. Der objektive Verlauf des Weltprozesses bleibt von dieser Lösung unberührt, soweit sie Lösung sein soll. Ihre Auswirkungen durch das Tun oder Lassen des Erlösten greifen freilich in diesen Prozess ein. Und auf diesem Umweg kann selbst Hingabe an subjektive Lebenslehren, wie Theosophie und Mystik sie geben, zu objektiven Ergebnissen führen…
Hans Freimark gibt uns einen ausführlichen aber kritischen Überblick über die Lehren der Theosophie und deren Vertreter. Interessant ist das Buch gerade wegen seines ausführlichen Hintergrundmaterials ? so hinterfragt er ausführlich H. P. Blavatskys Quellen, deren Bücher heute noch als Standardwerke gelten. Darüber hinaus gelten aber viele seiner Schlüsse bis heute und lassen sich auch auf andere Systeme und Strömungen anwenden.
- Veröffentlicht am Mittwoch 12. Mai 2010 von Bohmeier, J
- ISBN: 9783890946443
- 160 Seiten
- Genre: Anthroposophie, Autobiographien, Biographien, Esoterik, Psychologie, Sachbücher, Spiritualität