„So dass uns Kindern eine durchwegs christliche Umgebung geschaffen war.“

Die Heilandskirche und ihre "Judenchristen" zwischen 1880 und 1955

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Mit dem „Anschluss“ Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland im März 1938 wurde der bis dahin vor allem medial präsente Antisemitismus zur grausamen Alltagsrealität. Juden und Jüdinnen waren einer Vielzahl von Repressions- und Verfolgungsmaßnahmen der Nationalsozialisten ausgesetzt und standen einer weitgehend feindlichen Öffentlichkeit gegenüber.

Wer als „Jude“ galt, war keine Frage der Selbstbestimmung mehr, sondern wurde auf Grundlage rassistischer Kriterien durch die Nürnberger Rassengesetze geregelt.
Mit dem „Anschluss“ wurden so viele Grazerinnen und Grazer, deren Eltern oder die selbst aus der jüdischen Gemeinschaft ausgetreten und zum Christentum konvertiert waren, für die Nationalsozialisten zu „Juden“ und somit zu Verfolgten.
Das Buch macht erstmals für eine evangelische Gemeinde in Österreich diese bislang nicht beachtete Opfergruppe der „Judenchristen“ sichtbar und schildert u. a. Einzelschicksale von verfolgten Grazerinnen und Grazern.