Schloss Drösiedl

Zeuge der Vergangenheit

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Das Schloss Drösiedl befindet sich im Gemeindegebiet von Ludweis-Aigen und gehört zum politischen Bezirk Waidhofen a.d. Thaya. Die Herleitung des Namens „Drösiedl“ ist nicht sicher geklärt, denn auch bei dieser historischen Baulichkeit tauchen in diversen alten Quellen verschiedene Schreibweisen auf, welche im 13. Jhdt. beispielsweise „Drezzedeles“ oder „Drezcedels“ und später – zumindest bis ins 18. Jahrhundert – meist „Dressiedl“ lauten. Wie bei vielen anderen Siedlungen in dieser Gegend (etwa Seebs, Raabs, Radessen u.a.) verweist die Etymologie ins Slawische: Drezzedeles leitet sich vermutlich ab vom Begriff „drezzidla“, was als Bezeichnung für jenen Ort gilt, an welchem man Holz bearbeitet, hauptsächlich gespalten hat.
Das Schloss in der heutigen Form entstand im Laufe des 16. Jahrhunderts, integrierte einige Teile der ehemaligen Wasserburg und bewies in seiner Schutzfunktion wehrhaften Charakter. Die Historie verweist auf enge Beziehungen zum Stift Geras, mit dessen Administrator Valentin Springel die damaligen Schlossherren von Drösiedl wegen der Zehentrechte um 1600 mehrmals in gerichtliche Auseinandersetzungen verwickelt waren, bis endlich im Jahr 1623 ein Prozess zu einem Endurteil führte, welches das Zehenteigentum dem Stifte ab- und der Herrschaft Drösiedl zusprach. (Gernot Gramberger)

Mit Beiträgen von Gernot Gramberger, Robert Kuttig, Ronald Woldron, Gustav Reingrabner, Herbert Loskott, Erich Kerschbaumer, Judith Wimmer, Werner Zlabinger.