Architektur und Bauwesen

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Als Universitäten, Hochschulen und Akademien die „Arbeiteruniversität“ »Bauhaus« in der Nachkriegszeit übernahmen, verlegten sie sich auf das bloße Kopieren der Formen, ohne die Inhalte ausreichend zu hinterfragen und die Folgen zu bedenken. Weiterhin klammert man sich an diesen Ast, wohl ahnend, dass mit dessen Bruch ein Fall ins Bodelose droht.
Mittlerweile befinden sich Architekten und Baukultur voll in der von wenigen Kritikern vorausgesagten Krise. Allgemeine Rat- und Orientierungslosigkeit oder Trotzhaltungen herrschen. Nun rächt sich die lange stereotype Mimesis, das Abwehren alternativer Planer sowie die verklärende Bauhaus-Geschichtsschreibung. Die von Architekturtheoretikern seit Jahrzehnten angekündigten „Vervollkommnungen“ oder „Läuterungen“ der Moderne blieben „Münchhausiaden“, Versuche, sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf zu ziehen.
In der vorliegenden Arbeit wird versucht, vor allem der bisher unterbelichteten oder verfälschten politischen Seite des Bauhauses nachzugehen. Dabei zeigt sich, dass der sowjetische Proletkult fast gänzlich zum Vorbild der Avantgarde und Bauhausleiter wurde. Dadurch, dass man diesen weitgehend aus den Baugeschichten kippte, ging unter, wie seine marxistisch-sozialistische Grundlage in die Architektur der Moderne einfloss.
Abgesehen davon, dass sich die „Wohnmaschinen“ als gigantische „Kapitalvernichtungsmaschinen“ entpuppten, repräsentieren sie somit keine demokratischen Ideale und Werte. Die Postmoderne hat teilweise begonnen, die Fehlentwicklungen und Anachronismen zu korrigieren. Die „Ewigkeit“ der katastrophalen Moderne ist schon länger um!