Warum ausgerechnet weitab vom Wirken Karl Mays im Norden der Bundesrepublik sich die Karl-May-Spiele etablieren konnten, und dass nunmehr seit 60 Jahren, verdankt die Stadt Bad Segeberg einem Zufall. Oberspielleiter Robert Ludwig, der eine Bühnenfassung des Stückes „Winnetou“ mit großem Erfolg in Hamburg zur Aufführung gebracht hatte, bot der Stadt Bad Segeberg an, Winnetou-Festspiele auf die kaum genutzte Freilichtrundbühne am Kalkberg zu bringen.
Damals stand für Aufführungen im Kalkbergstadion überhaupt kein Bühnen-Equipment zur Verfügung. Alles musste aus dem Boden gestampft werden, um ansprechende Aufführungen mit mehr als 100 Mitwirkenden in der ausgedehnten, damals noch kahlen Freilichtbühne zu bringen. Trotzdem ging die Stadt das Wagnis ein, die Winnetou-Festspiele durchzuführen. Die Segeberger Bürger waren begeistert. Man stieß auf eine alle Erwartungen übertreffende Hilfsbereitschaft in weiten Kreisen der Bürgerschaft und auf die Begeisterung der Mitarbeiter der Stadtverwaltung. Endlich konnte das bisher brachliegende Freilichttheater am Kalkberg sinnvoll und gewinnbringend genutzt werden.
Plötzlich „spielte eine Stadt Indianer“. Die erste Spielsaison ließ in 15 Vorstellungen 98400 Zuschauer ins Freilichttheater kommen und bescherte der Stadt einen satten Gewinn. Auch in den folgenden Jahren identifizierten sich die Bürger der Stadt mit der Idee der Karl-May-Spiele. Die ersten zehn Spielsaisons, in der die Bürger der Stadt noch intensiv „mitspielten“, beleuchtet dieses Buch. Da fehlen natürlich nicht die Schauspieler, ohne die es solche Aufführungen nicht geben würde. Der Schwerpunkt liegt jedoch auf den Segeberger Mitwirkenden und den vielen Begebenheiten am Rande der Festspiele. Es werden aber auch Bereiche behandelt, ohne die keine Aufführungen laufen würden: die Technik, die Werbeveranstaltungen die Verkaufsstände usw.
- Veröffentlicht am Dienstag 24. Mai 2011 von Elektronik-Praktiker
- ISBN: 9783936318951
- 104 Seiten
- Genre: Geschichte, Ländergeschichte, Regionalgeschichte, Sachbücher