Ein Aufnahmegerät samt hochempfindlichem Mikro, eine Spiegelreflexkamera, Notizbuch und Kugelschreiber sind die „altmodischen“ Werkzeuge, mit denen sich Rolf Dennemann, manchmal in Begleitung, während des Jahres 2010 durch das Ruhrgebiet bewegt, um subjektiv festzuhalten, „was man denn so alles hört und sieht“. Ziele sind: Bestandsaufnahme, Reflexion, Rückblick als auch Ausblick auf die postkulturhauptstädtische Zeit.

Ein Tagebuch der Heimatkunde mit Gebrauchswert+: Fotos und vor allem Internethinweise und Quellenangaben. Man kann vom haptischen Erlebnis „blättern im Buch“ zum Rechner switchen, um dort das globale Netz zu nutzen, um den Hinweisen nachzugehen, die der Autor angibt.

Er besucht in der Regel nicht die großen Events, sondern die eher kleinen oder massen-untauglichen Vorgänge und Projekte, Abenteuer in der Heimat Ruhrgebiet inklusive.
Was bleibt, was wird schnell vergessen, was kann man vergessen, was sollte in Zukunft weitergelten? Stimmen und Töne aus den prekären Stadtteilen, aus den Kulturzentren und von den Marktplätzen, von Bühnen und aus Cafés, aus Zügen und Zoos, aus Garagen und Einkaufszentren, von Spielen und Konzerten, Lesungen und Foyers.

Es entsteht eine Sammlung von Bildern, von Anekdoten und Berichten, die – übers Jahr verteilt – einen Blick werfen auf die Menschen im Revier und deren „Stand der Dinge“, Humor und „speak bitterness“ nicht ausgeschlossen.

Inhalt: Rückblicke auf die eigene Jugend, einige lyrische Anfälle, vergangene Taten und Ereignisse im Revier und Kommentare zum jeweils aktuellen politischen Geschehen, vor allem in der Kommunalpolitik. Auch das eigene Genre, die Kunst, wird kritisch befragt.

Seine Stilmittel wechseln ständig. Es herrscht keine durchgehende Schreiblinie. Je nach Thema, Stimmung und Situation, klingt es mal satirisch, mal feuilletonistisch, mal bitterböse, mal ernst und nachdenklich. Hin und wieder lenkt auch “Jux und Dollerei“ das tägliche Resümee über Gelesenes, Gehörtes und Miterlebtes.

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