Documenta 13: 100 Notizen – 100 Gedanken

Das hörende Auge. Aufzeichnungen nach Gauguin

von

Dario Gamboni begibt sich in diesem Notizbuch auf die Spuren des notorisch rastlosen Künstlers Paul Gauguin. Gauguin fertigte während der ‚Inkubationszeiten‘, die er nach eigener Beschreibung durchlebte, wenn er in einer für ihn neuen Umgebung, etwa der Bretagne, Auckland (Neuseeland) oder Tahiti ankam, Zeichnungen an, um sich mit der Natur der jeweiligen Gegend vertraut zu machen. Gamboni studierte einige dieser Orte sowie Zeichnungen und andere Werke Gauguins, und hielt seine Beobachtungen in eigenen Fotografien, Zeichnungen und Notizen fest. Die sich daraus ergebenden Vergleiche und Analysen, ausgeführt in ausführlichen Bildunterschriften, zeugen von der intensiven Annäherung des Autors an die Arbeits- und Denkweise Gauguins. In seiner Einführung befasst sich Gamboni mit den Prozessen von Wahrnehmung und Erkenntnis anhand der verschiedenen von ihm praktizierten Techniken, zu denen auch Aufzeichnungen nach Gauguins Aufzeichnungen gehörten, die ihn letztlich zu einer Form der Nachahmung führten.

Dario Gamboni (*1954) ist Professor der Kunstgeschichte an der Universität von Genf.