Friedrich Freiherr von der Trenck

Liebhaber der Prinzessin Anna Amalie von Preußen, Gefangener Friedrichs des Großen

von

‚Des Friedrich Freiherrn von der Trenck merkwürdige Lebensgeschichte. Von ihm selbst als ein Lehrbuch für Menschen geschrieben, die wirklich unglücklich sind oder noch gute Vorbilder für alle Fälle zur Nachfolge bedürfen‘ war der erfolgreiche Titel der 1786/87 erschienenen Memoiren des Friedrich Freiherr von der Trenck.
Der in Neuhaldensleben geborene und in Königsberg aufgewachsene Draufgänger Trenck war ein ausgezeichneter Fechter, den Friedrich der Große allzugern in sein Heer aufnahm, ohne zu ahnen, dass seine Lieblingsschwester Anna Amalie auf Trenck bald ein Auge werfen würde. Trenck durchkreuzte durch das amouröse Abenteuer und seine Schwatzhaftigkeit Friedrichs Hochzeitspläne für die Schwester. Er wird an Trenck Rache nehmen und ihn fast zehn Jahre in Magdeburg teilweise in Ketten gelegt einkerkern. Trenck wird zum Zeitvertreib Zinnbecher mit einem Nagel gravieren. Diese sogenannten ‚Trenckbecher‘ trug der Autor hier erstmals zusammen. Man entzog Trenck eine Zeitlang Schreibpapier und Tinte. Trenck nutzte sein Blut zum Aufschreiben seiner Lebensgeschichte in den Gefängnisbibeln. Eine der vier ‚Blutbibeln‘ befindet sich in Magdeburg und enthält mehrere Eintragungen Anna Amalie betreffend. Trencks Schicksal beschäftigte die nachfolgenden Generationen. Reichskanzler Bismark sprach später von einer Misshandlung Trenks.
Ben Becker verkörperte 2001 gekonnt Trenck in: ‚Trenck – zwei Herzen gegen die Krone‘.

Heiko Günther wurde 1969 in Magdeburg geboren und veröffentlichte bereits 2010 eine Künstlermonografie über den Quedlinburger Maler der Spätromantik Wilhelm Steuerwaldt.