Mein Vater, der Armenier

Eine Biographie

von

Der Autor – Sohn eines armenischen Vaters und einer deutschen Mutter – versucht für sich eine Standortbestimmung: Wer bin ich? Bin ich Armenier, der nicht armenisch sprechen kann? Bin ich Deutscher, der oft (zu oft?) wie ein Ausländer behandelt wird? Von diesen Zweifeln ausgehend blickt der Autor in die Vergangenheit – in den Werdegang seines Vaters, der den Genozid 1915 in der Türkei überlebt, und den zweiten Weltkrieg und auch den Konflikt zwischen Ost- und Westdeutschland mit seinen vielfältigen Auswirkungen erlebt hat.
Dieses Buch beschreibt das Umfeld der Familie Dolabdjian in der Türkei bis zum Jahr 1915, die Erlebnisse des Vaters bis zu seiner Ankunft in Deutschland im Jahr 1922 – rekonstruiert aus seinen Erzählungen und erhaltenen Familiendokumenten. Wie konnte der staatenlose Vater, der bei seiner Ankunft 1922 in Deutschland kein Wort Deutsch sprach, in Deutschland erstmals zur Schule gehen, Abitur machen, in Berlin Medizin studieren und sich zum Facharzt weiterqualifizieren im Umfeld der Weltwirtschaftskrise und des heranziehenden Nationalsozialismus und des dann eintretenden Zweiten Weltkrieges? Seine späteren Erlebnisse im Spannungsfeld zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR, die vorübergehend zum Verlust der mühsam erkämpften deutschen Staatsbürgerschaft führen, würden heute zum Schmunzeln verleiten. Damals war alles allerdings bitterer Ernst.