Abreißen oder Gebrauchen?

Nutzerperspektiven einer 50er-Jahre-Architektur

Wenn ArchitektInnen einen Bau der Nutzung übergeben, dann sind es Alltags- und Handlungspraxen, die fortan den architektonischen Raum konstituieren. Dieses Buch interessiert sich für den Gebrauch und die Nutzung von Raum. Es untersucht kulturelle Techniken, auf welche Weise Raum erschlossen und hergestellt wird. Dabei geht es auch um Subjektivierung und um sensitive Erfahrungen zwischen Körper und Raum.Interdisziplinäre Beiträge zeigen am Beispiel der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln Raumpraxen und Nutzerperspektiven auf. Errichtet wurde dieser Baukomplex von Hans Schumacher als ästhetische Inkunabel der 50er Jahre. Heute ist er gekennzeichnet durch jahrzehntelange (Ver-)Nutzung und funktionale Missachtung bis hin zur Klage über den Verlust von Fakultätsidentität. Die Herausgeberinnen initiierten das Projekt „UPPS – The Uses of Private and Public Space” als eine Plattform für Nutzungsperspektiven von Raum in interdisziplinären Fragestellungen.