Schienen, Weichen, Schwellen

Das Fundament der Bahn

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Der kleine Rollwiderstand und die Zusammenfassung von Transportbeduerfnissen sind bis heute die Grundlage des Erfolgs der Eisenbahn. Der Oberbau, das heisst die Fahrbahn der Eisenbahn fristet im Gegensatz zu den Lokomotiven und Wagen unberechtigter Weise ein wenig beachtetes Dasein. An das Schienensystem werden hoechste Anforderungen gestellt. Es muss praezise verlegt werden, Witterungseinflüssen standhalten, Zuege mit hoher Geschwindigkeit sicher in der Spur halten. Vorlaeufer der eisernen Fahrbahn sind die Karrengleise der Roemer und die spurgefuehrten Rollbahnen in Bergwerken. In den 1870er Jahren wird die heute noch gueltige pilzfoermige Schienenform definiert. Ab 1885 wird die Zweizungenweiche zum Standard. Wegen der Elektrifizierung werden Lokomotiven schwerer und fahren schneller. Die Anforderungen an den Oberbau steigen. Die SBB fuehren am Gotthard systematisch Versuche durch, welche Schienenqualitäten sich speziell eignen. Denn wenn sich ein Produkt am Gotthard mit seinem Verkehrsaufkommen, seinen Steigungen und Kurven bewaehrt, kann es auf dem gesamten Netz eingefuehrt werden.
SBB Historic besitzt einer der umfassendsten Schienensammlungen Europas. Sie wur- de von 1922 bis 2000 aufgebaut und dokumentiert die Entwicklung des Oberbaus von den Anfaengen des Schienenverkehrs in der Schweiz bis heute. Das Schienensystem der Schweiz ist eine Synthese zwischen Einfluessen aus Frankreich und Deutschland, wobei nach 1950 vor allem Deutschland im Vordergrund stand. Waehrend des Zweiten Weltkriegs wurden viele Eigenentwicklungen gebaut. Charakteristisch für die SBB sind die grosse Haeufigkeit von Weichen und Stahlschwellen, sowie die Ueberwindung zahlreicher topografischer Hindernisse.