Deutsche Militärgewehre (Band 2)

Schußwaffen 88 und 91 Schußwaffen 88 und 91 sowie Ziel- und Fechtgewehre, Seitengewehre und Patronentaschen

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Der zweite Band des Werks „Deutsche Militärgewehre“ ist den Schußwaffen 88 und 91 des deutschen Reichsheeres gewidmet. Eine umfassende, quellengestützte Darstellung dieser Waffen und ihrer Geschichte fehlt bis jetzt. Mit ihnen vollzog die Armee den Übergang vom seit Jahrhunderten gebräuchlichen Schwarzpulver zum Nitrozellulosepulver, auch als rauchschwaches oder gar rauchloses Pulver bezeichnet. Damit ist schon seine wesentlichste Eigenschaft bezeichnet. Dieser Wechsel des Treibmittels bedeutete einen Quantensprung in der militärischen Bewaffnung, veränderte die Bedingungen auf dem Gefechtsfeld grundlegend und erzwang binnen weniger Jahre die Einführung farblich unauffälliger Felduniformen.
Die Einführung des neuen, zugleich leistungsstärkeren Pulvers und der dazugehörigen Waffen erfolgte unter großem Zeitdruck. Dabei konnte es nicht ausbleiben, daß die neuen, noch unausgereiften Produkte unter einer Reihe von Kinderkrankheiten litten. Bis heute halten sich über Art und Umfang dieser Probleme recht unklare, teilweise unzutreffende Vorstellungen. Dieser Band stützt sich wie seine Vorgänger auf intensive Studien in deutschen Archiven und namhaften öffentlichen und privaten Sammlungen. Dadurch wird es möglich, die tatsächlichen Verhältnisse detailliert zu rekonstruieren.
Gewehre 88 erlebten zwei Nutzungsperioden: Die erste begann mit der schlagartigen Umrüstung der deutschen Armeen um 1890 und gelangte mit der Umrüstung auf Schußwaffen 98 in den Jahren vor 1914 an ihr Ende. Als aber im Ersten Weltkrieg ein empfindlicher Mangel an Handfeuerwaffen auftrat, wurden viele der schon ausgemusterten Waffen wieder aus den Depots geholt und reaktiviert. Beide Wege werden hier nachgezeichnet.
Es wäre nicht sinnvoll gewesen, die Darstellung zentraler Zubehörgruppen wie Patronentaschen und Seitengewehre, die ihrerseits eigene Sammlungsgebiete darstellen, auf die beiden Bände dieses Werks aufzuteilen, weshalb sie hier geschlossen zur Darstellung kommen. Auch die Kapitel über Zielwaffen und Fechtgewehre, zu denen es bisher noch keine Darstellung gibt, wurden in diesen Teilband integriert. Damit ist die mit dem Buch „Gewehr und Karabiner 98“ begonnene Trilogie der Langwaffen des deutschen Kaiserreichs abgeschlossen.