Doktorand_innen-Jahrbuch der Rosa-Luxemburg-Stiftung

Doktorand_innen-Jahrbuch der Rosa-Luxemburg-Stiftung

‚Gerade bei Stipendiat_innen in der RLS, die sich die Förderung linker und kritischer Wissenschaft auf die Fahnen geschrieben hat, geht das Erkenntnisinteresse häufig einher mit persönlichem und politischem Engagement. Die Verknüpfung dieser beiden Ebenen, der wissenschaftlichen und der des Engagements, kann zu einem Blick auf den Forschungsgegenstand führen, der über eine ›klassische‹ akademische Betrachtungsweise hinausgeht. So können sich Theorie und Praxis berühren, was den Effekt hat, dass eher die Theorien den Tatsachen angepasst, als die Tatsachen verdreht werden, um sie den Theorien anzugleichen. In unseren Augen kann diese Kombination der Zugangswege zum Forschungsgegenstand einen tatsächlichen Erkenntnisprozess, der versucht, das zunächst Unsichtbare sichtbar zu machen, nur bereichern. In einem akademischen Umfeld, welches diese kritischen Perspektiven in den letzten Jahren marginalisiert und abgewickelt hat, kann ein solcher Zugang während des gesamten Forschungsprozesses unterstützend wirken. Also: wider das Verschwinden der Kritik! Wir freuen uns, mit diesem Jahrbuch etwas zur Lebendigkeit kritischer Wissenschaft beitragen zu können.‘

(Aus der Einleitung des Herausgeber_innenkollektivs 2013)