Fallstricke in der Psychotherapie II

Suizid - eine bibliotherapeutische Annäherung

von

Die Arbeit mit Medien, die den direkten Gefühlsbereich ansprechen verspricht primäres statt sekundäres Lernen.
Im Lesen von Literatur kann der Klient sich mit Figuren identifizieren und sich von ihnen abgrenzen und findet möglicherweise dort Worte, wo er selbst sprachlos ist.
Jedoch hat sich ein solches Vorgehen, weg von gedanklich-analytischen oder technisch-zweckrationalen Überlegungen, mit einem grundsätzlich veränderten Blickwinkel noch nicht in der wünschenswerten Form durchgesetzt.
Ein sehr wichtiger Ansatz im Sinne eines Gegenentwurfs ist in meinen Augen die Bibliotherapie.
Die Poesie- und Bibliotherapie basiert auf der Überzeugung der Heilkraft der Sprache. Es gibt sehr viele unterschiedliche Richtungen und Strömungen.
Der von mir hier gewählte Ansatz hat seine Wurzeln in der Humanistischen Psychologie und Pädagogik. Es gibt aber auch konstruktivistische Ansätze, tiefenpsychologisch orientierte Ansätze und viele mehr. Ich verstehe diese nicht als Konkurrenten; vielmehr als weitere, zum Teil äußerst hilfreiche Ansätze.
Ein besonderes Anliegen ist mir die Suizidprävention. Dieses Buch soll hierzu einen kleinen Beitrag leisten. Es richtet sich an Therapeuten.