Was geschieht in unserem Kopf, wenn wir – ohne es zu wollen – phantastische Geschichten wahrnehmen oder Muster und Gestalten sehen? Wodurch unterscheiden sich solche Halluzinationen von realen Erfahrungen oder von Traumerlebnissen? Haben sie einen Zusammenhang mit früher Erlebtem oder mit unseren geheimen Wünschen? Der New Yorker Neurologe Oliver Sacks widmet sich in seinem neuen Buch dem Thema Halluzinationen. Er beginnt bei Charles Bonnet, einem Schweizer Mediziner, der im 18. Jahrhundert als erster das Phänomen systematisch erforschte. Und er schlägt den Bogen bis in unsere Gegenwart, bis zu zahlreichen eigenen Patienten und deren Fallgeschichten. Die bildgebenden Verfahren, die in der Hirnforschung heute eingesetzt werden können, ermöglichen völlig neue Erkenntnisse über die Verläufe und die Ursachen von Halluzinationen. Sacks untersucht auch, welche halluzinatorischen Wirkungen bestimmte Drogen und Rauschgifte haben können – Mescalin zum Beispiel, Kokain oder Haschisch. und er beschreibt den Zusammenhang zwischen Halluzinationen und künstlerischer Produktion an namhaften Fällen wie Charles Baudelaire, Frédéric Chopin und Aldous Huxley. Wie in allen seinen Büchern liefert Oliver Sacks faszinierende Einsichten in die Welt des menschlichen Gehirns. und er tut dies mit der für ihn typischen Mischung aus empathischer Erzählkunst, wissenschaftlicher Gelehrsamkeit und dem Blick für das Kuriose.
- Veröffentlicht am Freitag 8. März 2013 von Rowohlt
- ISBN: 9783498064204
- 352 Seiten
- Genre: Angewandte Psychologie, Sachbücher