Orientierungen – Zeitschrift zur Kultur Asiens

Facetten einer südostasiatischen Kultur

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Als vor 150 Jahren diplomatische Beziehungen aufgenommen wurden, trafen noch das Königreich Siam und das Königreich Preußen aufeinander. Doch auch die Nachfolgestaaten, das Königreich Thailand und die Bundesrepublik Deutschland, pflegen gute Beziehungen auf diplomatischer Ebene wie im Bereich der Kultur. Thailändische und deutsche Wissenschaftler nahmen das Jubiläum zum Anlass, verschiedene Aspekte des modernen Thailand genauer und durchaus kritisch zu beleuchten. Oft wurde dafür ein Blick in die Vergangenheit nötig, etwa um zu sehen, warum viele ethnische Lao im Nordosten Thailands leben und wie das nicht immer einfache Verhältnis zu den Thai entstanden ist oder warum sich Thailand und Kambodscha um einen Khmer-Tempel auf der Grenze streiten.

Auch Thailand kämpft mit Umweltproblemen, die meisten davon hausgemacht. Extremer Raubbau an wertvollen Wäldern, die Versiegelung von Flächen, die Zerstörung des Kanalsystems in Bangkok führen schon bei kleineren Unwettern zu größeren Katastrophen. Der ökonomische Erfolg der Vergangenheit gefährdet vielleicht die Zukunft, der Reichtum einiger führt zur Armut vieler.

Wie reagiert die Kultur darauf? Mit Gesellschaftskritik in der Literatur? Oder gar im Fernsehen? Und was blieb, angesichts der Allgegenwart des Fernsehens, vom traditionellen Puppenspiel? Eins jedenfalls lässt sich mit einer gewissen Sicherheit noch sagen: Unabhängig davon, welchen Einflüssen sie ausgesetzt ist, bietet die thailändische Küche immer wieder große Freuden.

(Themenheft 2012 der ORIENTIERUNGEN: Zeitschrift zur Kultur Asiens, hrsg. von Berthold Damshäuser und Wolfgang Kubin, Uni Bonn)