Hier, dort und andere Welten

Flucht und Suche nach Heimat

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„Das erste Glück ist jenes im Elternhaus, aber es kann nicht ewig dauern“, liest der 13-jährige Hans Jahoda im Brief seines Vaters aus Wien. Unter dem Einfluss einer zionistischen Jugendgruppe hatte der scharfsichtige Sohn die drohenden Gefahren des Nationalsozialismus frühzeitig erkannt und völlig auf sich gestellt eine Ausreise erkämpft. So war er Anfang 1939 mit einem Kindertransport nach Palästina gelangt. Die Briefe seiner Familie spenden ihm ein wenig Trost, dann ist auch dieser vorbei.
Während der Rest seiner Familie im Holocaust ermordet wurde, beginnt für Moshe Jahoda ein neues Leben in einem neu gegründeten Staat: Israel wird nach einem langwierigen Unabhängigkeitskrieg – Moshe kämpft mit und überlebt seine Verwundungen – ein selbständiger Staat. Jahoda macht Karriere in verschiedenen Ministerien und hochrangigen Positionen. Er vertritt das American Joint Distribution Committee und die Claims Conference auf mehrfachen Auslandsmissionen. Seit dem Jahr 2000 engagiert er sich – zwischen seiner Geburtsstadt Wien und seiner Heimat Israel pendelnd – im Rahmen des Nationalfonds sowie des Zukunftsfonds der Republik Österreich mit dem Zweck, die Erinnerung an den Holocaust zu bewahren und die österreichischen Holocaust-Überlebenden zu unterstützen.