Herr Müller und die Dönermonarchie

Eine Austrospektive

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Am Anfang vertritt der im Haus als Herr Müllür angesprochene Bewohner des pulsierenden Multi-Kulti-Viertels rund um den Wiener Brunnenmarkt die österreichische Durchschnittsansicht: Migration ja, aber bitte nur an Werktagen von 8 bis 18 Uhr. Soll keiner sagen, wir hätten kein Interesse an fremden Kulturen! Essen tun wir ja alles, selbst diese japanischen Cevapcici aus Reis und kaltem rohen Fisch. Als dann die kaisertreue Hauseigentümerin die Kündigung der nicht-österreichischen Mieter vorantreibt, hat ausgerechnet der misanthropische Herr Müller die rettende Idee: Wie wäre es mit einer Neuauflage der multikulturellen Donaumonarchie, bloß mit einer anderen nationalen Zusammensetzung? So wird die Ausrufung der „Dönermonarchie“ zu Müllers eigener Metamorphose vom Bock zum Gärtner, ganz nach dem Motto: „Entdecke erst den Balkan in deinem Auge, bevor du den Split(t)er im Auge deines Bruders siehst!“ (Frei nach Matthäus 7,5)